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Kinder und Internet: Wo ist die gesunde Mitte?

Kinder und Internet: Wo ist die gesunde Mitte?

Mit dem Internet hat sich auch im Alltag von Kindern einiges geändert. Schon früh kommen die Jüngsten damit in Berührung und wollen im fortschreitenden Alter immer öfter online sein. Das wirft die Frage auf, ob unsere Kinder mittlerweile zu viel mit dem Surfen beschäftigt sind und wo Eltern die Grenzen setzen sollten. Höchste Zeit, um sich genau mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.

Im richtigen Alter anfangen und langsam steigern


Eines ist klar: Die jüngsten Kinder im Alter bis drei Jahren haben im Internet noch nichts zu suchen. Das liegt nicht nur daran, dass sie noch gar nicht einschätzen können, was genau sie da eigentlich machen. Vielmehr befindet sich das Gehirn in dieser Zeit in einer sensiblen Phase, weshalb eine Reizüberflutung durch das Internet bei der Entwicklung negative Folgen haben kann.

Viel interessanter ist aber die Frage, wie sich die Sache bei Kindern im Vorschulalter darstellt. Denn anders als bei den Kleinsten ist es hier schwerer, Kinder komplett aus dem Internet herauszuhalten. Schließlich sind unsere Sprösslinge in diesem Alter extrem neugierig und bekommen es ganz genau mit, wenn sich ihre Eltern im Internet bewegen. Auch im Kindergarten kommen sie in Kontakt mit dem Internet – spätestens, wenn Kinder im gleichen Alter davon erzählen.

Ein kompletter Blackout lässt sich also gar nicht mehr verhindern, was einen gesunden Pragmatismus notwendig macht. Doch wie sieht dieser Pragmatismus aus? Nun, das Zauberwort lautet hierbei „kindgerecht“. Mittlerweile gibt es Apps, die verhindern, dass Kinder sensible Seiten einsehen können und sich stattdessen auf die Freigabe passender Inhalte konzentrieren. Will heißen: Ein paar Minuten „Sendung mit der Maus“ oder andere aufs entsprechende Alter zugeschnittene Inhalte können verkraftet werden. Trotzdem sollten Eltern ganz genau hinsehen, wie das Kind auf die gezeigten Bilder reagiert und entsprechende Konsequenzen ziehen.

Sinnvoller Einsatz in der Grundschule ratsam


Eine weitere Steigerung erfolgt zwangsläufig im Grundschulalter, wo das Internet dann auch vereinzelt im Unterricht zur Anwendung kommt. Hier ist es wichtig, die Verantwortung nicht nur auf die Lehrer abzuwälzen und von diesen zu verlangen, dass sie die Nutzung innerhalb der Schule überwachen.

Vielmehr rückt hier der Punkt der Kommunikation in den Vordergrund. Dem Kind genau zu erklären, warum eine zu intensive Nutzung schädlich sein kann, schafft Verständnis, da sich das Kind ernst genommen fühlt. Außerdem können Eltern etwas Vertrauen übertragen und feste Bildschirmzeiten vereinbaren, damit das Kind einen eigenverantwortlichen Umgang mit dem Internet lernen kann.

Nicht gleich alles verteufeln


Am kompliziertesten stellt sich die Frage aber wahrscheinlich beim Übergang auf die weiterführende Schule und im Teenageralter dar. Dort nimmt das Internet einen größeren Raum ein und die Nutzung übers Smartphone gehört zum guten Ton. Sein Kind hier zu sehr einzuschränken, wirkt sich daher kontraproduktiv aus und birgt Konfliktpotenzial.

Hier ist es deshalb wichtiger, sachlich und ruhig auf die Risiken und Gefahren des Internets hinzuweisen, ohne gleichzeitig einen zu negativen Ton anzuschlagen. Auf lange Sicht führt das zu Einigkeit, indem das Kind seinen eigenen Weg findet, ohne sich bevormundet oder ignoriert zu fühlen. Die gesunde Mitte erreichen Eltern somit über eine Kommunikation auf Augenhöhe, mit denen sie sich sämtliche Vorzüge des Internets ins Boot holen, ohne die Schattenseiten zu verschweigen.